Abano-Montegrotto

 

Die Einzigartigkeit der Therapien im Euganeischen Becken             

 

Den im deutschsprachigen Raum verwendeten Fango  gewinnt man in der Regel aus vulkanischem Gesteinsmehl, das mit Wasser aufgemischt und erhitzt wird. Dagegen wird der Heilschlamm in den Euganeischen Hügeln aus dem Grund eines kleinen natürlichen Sees entnommen, vom Unreinheiten befreit und in spezielle Becken der Kurbäder von Abano, Montegrotto, Galzignano und Battaglia gefüllt. Hier reift der Fango zwei Monate lang bei kontinuierlicher Zufuhr von Thermalwasser mit einer Temperatur von 60 Grad C. Dieses Thermalwasser kommt aus den unverschmutzten Becken der Voralpen und fließt unterirdisch bei hoher Temperatur und starkem Druck in einer Tiefe zwischen 2000 und 3000 Metern. Für die Strecke von 80 Kilometern bis es im Euganeischen Becken  an die Oberfläche gelangt braucht es etwa 25 Jahre. Auf seinem langen Weg zusätzlich angereichert mit Mineralsalzen, haben die Kurbäder so eine weltweit einzigartige Quelle zur Verfügung, eingestuft als Salz-Brom-Jod-Hyperthermal mit einem Trockenrückstand von 5-6 Gramm gelösten Mineralsalzen pro Liter (bei 180 Grad).

                                                                                         

Die ersten Erwähnungen der Thermen von Abano und Montegrotto stammen aus dem 5. Jhd. V. Chr. Hier wurde Aponus gehuldigt, dem Gott des Wassers. Schon die alten Römer schufen einen regelrechten Kurort, stärkten dort Körper und Geist.

Schrieb man die Wirkung von Thermalfango-Anwendungen bis in die jüngste Vergangenheit hauptsächlich der Wirkung der Wärme zu, so wurde im letzten Jahrzehnt durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen, dass der Euganeische Fango, bestehend aus Lehm und thermofilen Spezien kolonisierten Thermalwassers, eine spezifische pharmakologische Eigenschaft besitzt. Während des Prozesses seiner Reifung wird der Fango von Cyanobakterien und Mikroalgen besiedelt, die ihm seine wertvollen physikalisch-chemischen Eigenschaften verleihen. Das Rehydratisierungsvolumen wird erhöht, ebenso die Wärmeisolierungsfähigkeit und der Lipidgehalt; die Viskosität und Geschmeidigkeit wird verbessert. Die wichtigsten Mikroorganismen des Fangos sind die Cyanobakterien, von denen ein Großteil der Art Phormidium angehört. Der Stamm ETS-05, erstmals nachgewiesen im Euganeischen Fango, produziert Glykolipide mit tiefgreifender stark entzündungshemmender Wirkung, die auch nach wiederholten Anwendungen keinerlei Nebenwirkungen verursachen. Bestätigt ist die Steigerung der antioxidativen Abwehr, die Reduzierung von Interleukin-1 im Serum, die Steigerung des Zellstoffwechselschutzes und die Wirkung auf die Marker der Knorpelreparatur. So dienen die Thermalkuren heute nicht nur zur motorischen Rehabilitation und zur Behandlung extraartikulärer Rheumatismen, sondern auch zur Therapie bei Osteoarthrose , Osteoporose und sonstigen degenerativen Erscheinungen. Empfohlen ist ein Behandlungszyklus von 12 Fangopackungen und 12 therapeutischen Bädern. Dazu gehören Ausschwitzen und Massage.

 

Das Vorkommen der Alge ETS-05 und seine anti-inflammatorische Wirkung sind belegt durch Studien  des Centro Studi Termali Pietro d’Abano und der Universität Padua, sowie durch Europäisches Patent.

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Heiko Trurnit