Die Clavadistas von Acapulco

 

Weltberühmt ob ihrer Tollkühnheit sind die Felsenspringer von Acapulco. Aus einem sportlichen Vergnügen mutiger Jugendlicher wurde das touristische Wahrzeichen des Ferienorts. . Dass Felsenspringer heute ein Beruf ist und wohl ganz gut seinen Mann ernährt, verdanken die Clavadistas   vor allem ihrem Senior , dem im Guinness-Buch der Rekorde vertretenen Raul Garcia, der es durchsetzte dass das  Spektakel kostenpflichtig wurde. Heute können Touristen fünfmal am Tag die Vorführung bewundern, bei der sich die Springer vom 42 m hohen Felsen  in die Tiefe stürzen. Wind und Wellen müssen sie aufs Genaueste abschätzen um den Sprung in die Fluten der nur etwa fünf Meter breiten und nicht sehr tiefen  Felsenbucht von La Quebrada unversehrt zu überstehen. Das verlangt umso höhere Konzentration als der Felsen nicht senkrecht abfällt, das heißt dass die Springer den Wellengang nicht sehen sondern nur hören können, und sie müssen sehr,  sehr weit hinausspringen. Den Zuschauern stockt der Atem.

 

Daran dass die Clavadistas weltberühmt wurden, hat der Bandleader Teddy Stauffer wesentlichen Anteil. Der heute über eine Million Einwohner zählende Badeort war , als der Musiker hierher kam, eine Kleinstadt ohne nennenswerte touristischen Einrichtungen. Teddy Stauffer erkannte das ungeheure Potential des Ortes. Er blieb und eröffnete einen Nachtklub und gegenüber La Quebrada  , wo die Clavadistas  in die Tiefe sprangen, eins von mehreren Hotels, das Plaza Las Glorias. Mit großem Geschick nutzte er seine Verbindungen zu Showbusiness und Politik um Acapulco innerhalb weniger Jahre zum Treffpunkt des internationalen Jetsets werden zu lassen. Und die Reichen und die Schönen trafen sich im Plaza las Glorias um von der Hotelterasse aus  die waghalsigen Springer zu bewundern.

Diese waren bald so berühmt dass sie in alle Welt eingeladen wurden. Raoul Garcia stürzte sich bis in die siebziger Jahre von Kriegsschiffen, Hoteldächern und Sendemasten. Diese Zeit aber ist vorbei. Heute begeistern die Clavadistas „nur“ noch das Publikum von Acapulco, dessen Wahrzeichen sie geworden sind.

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Heiko Trurnit