Ist Obst und Gemuese gesund?                     

 

Obst und Gemüse ist gesund, glauben wir. Die tiefroten Tomaten,

die makellosen Äpfel und die glänzenden Paprika, sie alle lachen uns an und sagen: Kauft uns, wir liefern Euch Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe! Was wir nicht sehen: Sie liefern uns allzu oft auch jede Menge Pestizide, die das Immun- und das Nervensystem schädigen können, ja sogar die Fortpflanzungsfähigkeit. Hat man jedenfalls bei Mäusen festgestellt. Ob Gleiches auch für den Menschen gilt, darüber streiten die Gelehrten. Mangels Langzeituntersuchungen gibt es  noch keine gesicherten Erkenntnisse. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Es empfiehlt sich, lieber zu Bioprodukten zu greifen. In früheren Jahren gab es auch bei diesen manchmal Ware, die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthielt, aber das kommt immer seltener vor. Schon im Jahr 2003 stellte Greenpeace fest, dass die Pestizid-Belastung  bei Bio-Obst und –Gemüse im Durchschnitt zwei Mikrogramm je Kilogramm betrug, aber 300 Mikrogramm bei herkömmlicher Ware.

 

Ein gängiger Spruch heißt „Bio ist nicht gleich Bio“. Gerade den Bioprodukten der Supermarktketten vertrauen Viele (lt. EMNID-Umfrage 75 %) nicht, weil  die vergleichsweise so viel billiger sind als die Naturkostläden.  Diese Skepsis ist unberechtigt, wie Untersuchungen gezeigt haben. So ließ die Zeitschrift Öko-Test im letzten Jahr Stichproben von Discountern durch ein Labor auf ein großes Spektrum an Pestizid-Rückständen untersuchen. Das Ergebnis: Bis auf ganz wenige Ausnahmen war das Obst und Gemüse pestizidfrei. Die niedrigeren Preise gehen also nicht zu Lasten der Qualität. Sie ergeben sich aus dem Einkauf riesiger Mengen und effizienter Logistik. Die großen Discounter unterhalten ja alle auch ein Qualitätsmanagement, das sicherstellt, dass die von ihnen angebotene Ware die Grenzwerte der EG-_Öko-Verordnung einhält.

 

Den Prüfungen der Retailer sind viele andere vorausgegangen. Die Firma Apofruit zum Beispiel, der größte Bio-Produzent in Italien, besitzt beste  Bio-Güte-Zertifikate wie das von Eurepgap.  Das Unternehmen beliefert die meisten deutschen Supermarktketten wie Edeka, Aldi, Lidl, Tengelmann, REWE, Penny und andere, die die Produkte unter eigenem Namen verkaufen.. Bei ihren Anbaubetrieben stellt Apofruit mit eigenem Personal sicher, dass die ökologischen Richtlinien eingehalten werden. Darüber hinaus hat die Firma allein im letzten Jahr 450 000 Euro für externe Prüfmaßnahmen ausgegeben. Hinzu kommen die Kontrollen der staatlichen Organe auf dem Acker, in der Packanlage und im Handel. Da kann der Endverbraucher sicher sein, dass  das Bio-Obst und Gemüse, dass er kauft, nicht mit den giftigen chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln gespritzt wurde. Genauso natürlich beim Einkauf im Naturkost-Fachhandel, der ein überbetriebliches Monitoring-System aufgebaut hat. Was eigentlich noch fehlt in der Branche sind Markenprodukte die für Qualität stehen. Aus diesem Grund wird die Firma Apofruit ihre Produkte im Naturkost-Fachhandel zukünftig unter dem  Markenzeichen „Almaverde“ vertreiben: Eine vertrauensbildende Maßnahme, die hoffentlich Nachahmer findet.

 

Also in der Regel doch : Wo Bio drauf steht, das ist auch Bio. Wobei man wissen sollte, dass  im ökologischen Anbau keine chemischen Pestizide verwendet werden, aber ganz ohne Behandlung kommt man auch nicht aus. Zwar sind manche Sorten sehr robust wie der Kiwi oder der Zucchini, andere aber müssen unterstützt werden.  So wird Kupfer verwendet gegen Pilze, und Schwefel gegen Krankheiten, die durch Feuchtigkeit entstehen können. Durch den maßvollen Einsatz dieser Mittel kann wirtschaftlich gearbeitet werden bei gleichzeitiger Sicherung der Qualität von Bio-Obst und –Gemüse.

                               

Heiko Trurnit